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Gegenüber

WIE LEBEN WIR ZUSAMMEN

... und wie kommen wir dabei zu unserer Freiheit, unserem Recht und zu gleichen Bedingungen für alle? Das ist die grundsätzliche Frage, seit Menschen auf der Welt sind. Sie stellt sich überall, angefangen bei kleinen Familienverbänden bis hin zu Staatsgefügen mit einer Bevölkerung, die Milliarden zählt. Gilt die Dominanz des Stärkeren, oder gibt es gleiche Chancen für alle? Viele Varianten wurden durchgespielt: Absolute Herrschaft, relative Selbstbestimmung – nur komplette Hierarchiefreiheit, nennt man sie Basisdemokratie oder Anarchie, war nie dabei. Dafür gab es mal Monarchie, mal Oligarchie, immer wieder war der Einfluss der Reichen und der Lauten unübersehbar. In einem hundert Jahre währenden Zeitraum wurde im antiken Athen erstmals das Volk zum bestimmenden Faktor. Seit über zweihundert Jahren hat man auf dieses Modell der DEMOKRATIE zurückgegriffen und es bis heute immer weiterentwickelt bis hin zum Garanten der Freiheit und Gleichheit jedes:r Einzelnen. Die Teilung einzelner Gewalten, die sich gegenseitig kontrollieren können, wurde ein Grundmechanismus. Zuletzt schienen sich vor allem in Europa die Grenzen einzelner Staaten aufzulösen und es ließ sich von einer gemeinsamen Zukunft aller Menschen träumen. Doch mit dem Erstarken von Nationalismus und autoritären Stimmen droht dieser Prozess zum Stillstand zu kommen. Die Uhren drehen sich rückwärts und die Demokratie ist in Gefahr geraten.

Wie leisten wir unseren Beitrag zu diesem Gemeinwesen – in Form von Beteiligung, Verantwortung und Pflichterfüllung? Unsere Demokratie ist ein wertvolles, aber verletzliches Gut. Sie lebt von Meinungsvielfalt, vom Dialog, aber auch vom Aushalten anderer Perspektiven. Unsere Grundwerte stehen unter Druck: Kunstfreiheit, Meinungsfreiheit und das gesellschaftliche Miteinander sind keine Selbstverständlichkeiten (mehr). Demokratie hat keine Superkräfte – sie ist eine Aufgabe, die wir alle mittragen. Sie bedeutet Rechte und Pflichten, Verantwortung und aktive Beteiligung.

In dieser Spielzeit widmet sich das Oldenburgische Staatstheater verstärkt dem »Gegenüber«. Wie begegnen wir anderen? Wie begegne ich dir? Wie nehmen wir Andersartigkeit wahr? Können oder wollen wir unseren Horizont erweitern, Perspektivwechsel zulassen, einander wirklich zuhören? Demokratie bedeutet nicht nur Debatte, sondern auch Kompromiss. Nicht nur Freiheit, sondern auch Verantwortung – für uns selbst und füreinander. Mit den Möglichkeiten des Theaters machen wir Demokratie fühlbar. Wir schaffen Räume, um die Wirklichkeit zu hinterfragen, um Utopien zu denken, um ins Gespräch zu kommen. Wir wollen Resonanzraum der Wirklichkeit sein – zum Nachdenken anregen, den Dialog ermöglichen und uns gemeinsam fragen: Was bedeutet meine Freiheit für deine? Und für die von uns allen?

Lasst uns das Gegenüber nicht als Gegnerschaft sehen – sondern als Chance begreifen.

Das gesamte »Gegenüber«-Programm erscheint am 15. September.

Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen

Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der

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