DEMO-MODE
Drei choreografische Uraufführungen
Im Demo-Mode kann man die technischen Fähigkeiten von Geräten ausprobieren, ohne sie wirklich zu benutzen. Die Idee der Demokratie fand erstmals Erwähnung bei Herodot um ca. 430 v. Chr., nachdem diese Staatsform bereits einige Jahrzehnte praktiziert worden war. Wer dann per Definition zum »regierenden Volk« zugeordnet wird, war und ist historisch veränderlich. Die neuen Werke des Ballettabends beschäftigen sich mit unterschiedlichen Aspekten zum Thema Demokratie.
Wir können uns so glücklich schätzen: sprechen zu können, ohne zu flüstern, wählen zu können, ohne Angst, zu debattieren, ohne uns zu verstecken, herauszufordern – einfach wir selbst zu sein. In seiner neuen Arbeit beleuchtet der französische Gastchoreograf Guillaume Hulot, wie fragil die Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind und dass unser Wertekanon nur funktioniert, wenn wir ihn immer wieder mit Leben füllen.
Die australische Gastchoreografin Alice Topp hinterfragt, welchen Einfluss Algorithmen auf die Demokratie haben. Durch den stetigen Anstieg der Reichweite von Sozialen Medien mit ständiger Werbung und damit einhergehender Einflussnahme auf politische Ausrichtungen können Algorithmen durch die Speicherung persönlicher Daten und Klicks der User:innen Trends steuern. Ist das die Zukunft unserer politischen Meinungsbildung?
Bei den 16. Internationalen Tanztagen im Mai 2025 gab es erstmals eine Plattform für »Junge Choreograf:innen«. Das Publikum hat sein Lieblingsstück gewählt und die Gewinnerin Nicol Omezzolli kreiert mit »Vincula Invisibilia Fracta« ein Stück, das sich mit der Befreiung aus häufig zunächst gar nicht bemerkter Einflussnahme und Manipulation z. B. durch Marken, Mode und Meinungen beschäftigt.