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Theater & Klima

Theater & Klima

„Es gibt keine Kunst, keine Veränderung ohne Bewegung.“
Seneca

Der aktuelle Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist eindeutig: Der Klimawandel schreitet schneller voran und sein Ausmaß ist größer, als bisher vermutet. Fragen nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur, der Zukunft, in der wir leben wollen und dem Nachlass für die nachfolgenden Generationen werden immer lauter – die Notwendigkeit zu handeln immer dringender und die Gesellschaft immer gespaltener. Dass sich das Klima verändert, sehen wir überall um uns herum; wir spüren es tagtäglich.

Der Themenkomplex um Klimawandel und Nachhaltigkeit nimmt in unserer künstlerischen Arbeit einen wichtigen Platz ein: So haben wir gleich eine ganze Reihe an Produktionen im Programm, die sich inhaltlich mit verschiedenen Facetten der Materie auseinandersetzen. Wir wollen dem Diskurs Raum geben und zur Aufklärung beitragen.

Die Fragen, die wir dort behandeln, richten wir aber auch an uns selbst: Wie können wir nachhaltiger arbeiten? Was können wir intern verbessern? So haben die Mitarbeitenden des Oldenburgischen Staatstheaters unter dem Motto „Theater des Wandels“ Arbeitsgruppen gegründet, in denen sie erörtern, wie unsere tägliche Arbeit nachhaltiger werden kann. 2022 ist das Oldenburgische Staatsorchester außerdem Mitglied des Vereins Orchester des Wandels e. V. geworden.

Wir sind leider noch lange nicht dort, wo wir sein möchten. Doch jeder Schritt – und ist er noch so klein – ist ein Schritt in die richtige Richtung. Einige davon stellen wir Ihnen hier vor.

Theater des Wandels – Mitarbeitenden-Arbeitsgruppen

„Wir möchten uns einreihen in die vielen, die sagen: So wie es läuft, kann es nicht weitergehen.
Wir können nicht gedankenlos einfach an dem Ast sägen, auf dem wir sitzen.“

Daniel Michael Kaiser

Angesichts der aktuellen Forschungsergebnisse und der täglichen Nachrichten sehen wir vor uns eine existenzbedrohliche Entwicklung des Klimas und des Artensterbens. Das viele Leid, das der Klimawandel schon jetzt für viele Menschen und Tiere verursacht, und zwar leider zuerst für diejenigen, die zu den Ursachen des Klimawandels gar nichts (oder wenig) beigetragen haben, verursacht Betroffenheit und ist schockierend. In unseren Augen gibt es keine Alternative mehr: Handeln! Jetzt! Wir möchten uns einsetzen für die Erhaltung eines lebenswerten Planeten auch für die kommenden Generationen. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen. Wir möchten alle Hebel in Bewegung setzen, die wir in der Hand haben.

Natürlich gibt es größere Hebel als unsere, aber wir möchten uns nicht darauf ausruhen, darauf zu verweisen, dass – so lange die großen Akteure nicht stringent handeln – unsere kleinen Maßnahmen „ja doch ohne Wirkung bleiben“. Wir glauben an den großen Effekt der Breite:

„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun,
können das Gesicht der Welt verändern.“

Stefan Zweig

Wir haben unter dem Motto „Theater des Wandels“ Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen gegründet, die Verbesserungen in den alltäglichen Arbeitsabläufen auf Initiative der Arbeitnehmer anstreben. Unsere Themenkomplexe sind dabei:

  • Ressourcen und Recycling/Upcycling
  • Energieversorgung, Transport und Mobilität
  • Artenvielfalt
  • Gastronomie
  • Personelle Nachhaltigkeit (achtsamer Umgang mit Mitarbeitenden; Gesundheit, Arbeitsbedingungen, (Weiter-)Bildung, Wertschätzung, „Wir-Gefühl“)
  • Dekorationsbau
  • Kostüm
Orchester des Wandels

Seit 2022 ist das Oldenburgische Staatsorchester eigeninitiativ Mitglied des Vereins Orchester des Wandels e. V. Um den eigenen CO2-Fußabdruck zu vermindern, entwerfen die Musikerinnen und Musiker mit erfahrenen Fachleuten Strategien zum Einsparen von Emissionen und arbeiten zudem an einer glaubwürdigen und in ihrem Wirkungsschwerpunkt auf Musik und Kultur ausgerichteten CO2-Kompensation. Mehr dazu »

Um diese Initiative zu unterstützen, können kleine Ensembles für Konzerte im privaten Rahmen gebucht werden; das Geld fließt in ein Aufforstungsprojekt auf Madagaskar.

Ich möchte Musik buchen!

Unsere Solaranlage

Auch wenn im Sommer nicht gespielt wird, ist es im Theater keineswegs still! Spielzeitpausen nutzen wir, um unser Gebäude zu sanieren und zu modernisieren. Als 2021 die Sanierung des Flachdachs über der Schneiderei anstand, wurde bei der Planung direkt der Verbau einer Solaranlage mitbedacht. Am Mittwoch, den 30.08.23, wurde die Anlage mit 118 Photovoltaikmodulen ans Netz angeschlossen und damit offiziell in Betrieb genommen. Insgesamt ist eine Fläche von 220 Quadratmetern bebaut worden, die maximale elektrische Leistung liegt bei 44kWP. Diese Energie fließt zu 100 Prozent in den Verbrauch des Theaters – tagsüber haben wir u. a. durch die Werkstätten und den Bühnenbetrieb eine entsprechend hohe Grundlast. Ziel ist es, zukünftig energetisch autark zu sein und die benötigte Energie aus der eigenen (erneuerbaren) Ressource zu gewinnen. Die Investition wird vom Theater selbst durchgeführt.

 

Unsere kleinsten Mitarbeiter:innen: die Theater-Bienen

Wer schonmal im Theater-Café saß, hat vielleicht schon unser flüssiges Gold entdeckt, denn hier kann man den Honig unserer Theaterbienen erwerben! Zwei Bienenstöcke stehen seit ca. vier Jahren auf dem Dach des Staatstheaters, bereitgestellt und gepflegt von Imkerin Dörthe Heuer. Von dort schwärmen die fleißigen Insektchen aus, um in naheliegenden Gärten und Parks Nahrung zu sammeln. Und je nachdem, was die Bienen finden, wird der Honig flüssig oder cremig – bei uns gibt es meist beide Sorten! Mittlerweile geht es den Bienen in den Städten sogar besser als denen auf dem Land – die Monokultur der Landwirtschaft sorgt dafür, dass sie dort nur noch partiell Nahrung finden.

Zweimal im Jahr wird der Honig geerntet – im Frühling und im Sommer – und kann im Theatercafé als ,Frühlingserwachen' bzw. ,Sommernachtstraum' erworben werden. Das Besondere: 50 Cent pro Glas spenden wir an Initiativen, die sich für den Artenschutz einsetzen. Das Projekt wurde initiiert von der Sparte 7, deren Mitarbeitende auch alle Gläser in liebevoller Handarbeit labeln.

Veranstaltungen mit Bezug zur Klima-Thematik

Garland

Schauspiel

Die von Katastrophen verfolgte Dorothee Sturm ist 13, hat den Band 1 ihres Revoluzzerinnen-Ratgebers immer in der Tasche und organisiert Schulstreiks in einem kleinen Dorf in Ostdeutschland, das die Klimakrise zur Wüste gemacht hat.

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Elias

Oper

Eine Dürre, die das Volk erschüttert, und ein Prophet, der davor warnte – in Mendelssohns ‚Elias‘ sehen wir eine von Macht und Geld korrumpierte Gesellschaft, die den Warnungen des Propheten partout nicht Gehör schenken will; und erleben, was der Kampf für eine bessere Welt von einem abverlangen kann.

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Recycling II

Ballett

Am Theater werden jede Spielzeit neue Bühnenbilder gebaut, wofür viele Rohstoffe verwendet werden. Antoine Jully wollte diese Ressourcen weiter nutzen und lud zur zweiten Ausgabe von ‚Recycling‘ zwei Gastchoreograf:innen ein, die sich mit Aspekten der Umwelt und Nachhaltigkeit beschäftigen. Die Kostüme des Abends werden ge-upcycelt.

Zum Stück

Eine Einrichtung des Landes Niedersachsen

Das Oldenburgische Staatstheater wird gefördert von der

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