WALD
Uraufführung
Schauspiel von Miriam V. Lesch
Über Nacht ist auf einem Balkon ein Baum gewachsen, genau genommen eine Buche. Bald wird klar: Dies ist kein Einzelfall. Nicht nur Bäume schlagen ihre Wurzeln überall in den urbanen Zentren, auch andere Waldgewächse, Pilze und Kleinstlebewesen breiten sich aus und bahnen sich unaufhaltsam ihren Weg in den Unterbau der Städte. Das Internet funktioniert nicht mehr, der Eiffelturm ist überwuchert – die Rückeroberung Europas durch den Wald beginnt. Dabei verliebt sich der Balkonbesitzer in seine Buche, einer Forstfacharbeiterin wächst die Arbeit buchstäblich über den Kopf und zwei prominente Römer irren durch die Wälder und treffen auf Bambi.
Miriam V. Lesch gibt der Naturwelt eine ungewohnte Präsenz und eine eigene, konkrete Stimme. In einer fiktiven Zukunft, in der die Natur ihren Platz beansprucht, rückt der Wald aus dem Hintergrund in die absolute Sichtbarkeit. Die Menschen müssen fliehen oder sich anpassen. Das Stück schafft auf kluge und humorvolle Weise einen Perspektivwechsel, der einen neuen Blick auf das Verhältnis von Mensch und Natur ermöglicht. Die Uraufführung von »Wald« ist Milena Paulovics’ erste Regiearbeit als Teil des neuen Leitungsduos im Schauspiel des Oldenburgischen Staatstheaters.
Pressestimmen
»Es sind urkomische, aber auch leise Situationen, die Paulovics mit den Schauspielerinnen und Schauspielern entwickelt hat. Leschs Textvorlage – frei von Regieanweisungen – bietet dabei beste Voraussetzungen für ein (...) originelles Ensemblestück.« (NWZ)
»In fantastischen Kostümen treten Bäume und Pilze auf, miteinander tanzende Symbionten, und verbalisieren, wer gerade an ihnen herumkrabbelt und was sie sonst so treiben. […] Das Ensemble widmet sich liebevoll seinen Rollen, jede Szene ist zauberhaft bebildert …« (taz)
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