
Versöhnungstheater — Lesung mit Max Czollek
20.04. | 20 UHR | EXHALLE
Schon Max Czolleks frühere Bücher streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt ,Versöhnungstheater‘ diesen Kreis.
Zum Buch
Max Czolleks legendäre Bücher Desintegriert Euch! und Gegenwartsbewältigung streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf, gewitzt und an jeder Stelle überraschend, schließt Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Seit weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal hat sich in letzter Zeit einiges verändert: Das Berliner Stadtschloss feiert Preußens Könige, mit dem neuen Militärhaushalt wird eine Zeitenwende beschworen und der Bundespräsident bedankt sich auf Israelreise ungefragt für die „Versöhnung“. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!
Zum Autor
Max Czollek, geboren 1987, ist Autor und lebt in Berlin. Er ist Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart und war Mitinitiator des Desintegrationskongress 2016 sowie der Radikalen Jüdischen Kulturtage 2017 am Maxim Gorki Theater. Er hat drei Gedichtbände publiziert, bei Hanser erschienen bisher seine vieldiskutierten Essays Desintegriert euch! (2018), Gegenwartsbewältigung (2020) und Versöhnungstheater (ET: 23.01.2023). Im Frühjahr 2022 war Czollek Kurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt, deren Begleitband ebenfalls bei Hanser erschien.
In Kooperation mit der Koordinationsstelle Kirche und Gesellschaft der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und der Evangelischen Erwachsenenbildung Oldenburg

Feminismus, Gaming und Theatertechnik
28.04. | 20 UHR | EXHALLE
Finja Walsdorff und Rosa Wernecke betrachten Computerspiele und Theatertechnik aus feministischer Perspektive und arbeiten daran, diese Bereiche zu verändern.
Finja Walsdorff forscht und lehrt an der Universität Siegen und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Bereich Medienkulturwissenschaft zu den Themenfeldern Gender und Games, Streaming und E-Sport. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit der deutschsprachigen Streaming- und E-Sport-Szene mit einem Fokus auf weibliche Spielerinnen. Weiterlesen zu Gaming aus feministischer Perspektive.
Rosa Wernecke ist Mitbegründerin des feministischen Performance- und Medienkunstkollektivs Swoosh Lieu und Mitbegründerin und Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins „Gefährliche Arbeit“ für die Förderung und Vernetzung von queer-feministischen FLINTA* Theatermachenden, die mit einem künstlerischen Verständnis in den technischen Gewerken des Theaters arbeiten. Zu einigen von Rosa Werneckes Videoarbeiten geht es hier.
In Kooperation mit der Koordinationsstelle Kirche und Gesellschaft der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und der Evangelischen Erwachsenenbildung Oldenburg
Weitere Termine des Diskursgewitters
An|Ent|Eignung als Gewaltverhältnis
04.05. | 20 Uhr | Exhalle | freier Verkauf
Mit Tahir Della (Aktivist in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) und Jens Balzer (Autor von Ethik der Appropriation)
Moderation: Wilma Nyari, Aktivistin, Wilhelmshaven; Soniya Alkis, Aktivistin und Wissenschaftlerin, CMC Universität Oldenburg
Kulturelle Aneignung ist in aller Munde. Doch wie können wir mit den Fragen um das Thema konstruktiv umgehen, die Debatte entemotionalisieren, die allzu oft aus weißer Perspektive emotional geführt wird? Es geht um das Verhältnis von kulturellem Erbe, kultureller Aneignung und Fragen zu Identitäten, Macht und Geld. Doch wer eignet sich eigentlich wie was an? Gib es eine „gute“ oder „richtige“ Aneignung? Oder muss auch gelernt werden, sich von Dingen zu verabschieden, die als koloniales Erbe in unseren Köpfen fortbestehen? Vielleicht ist es weniger ein Verlust – mehr ein Übernehmen von Einfühlung und Verantwortung?
Eine Kooperation mit Afrikaforum Oldenburg, Arbeitskreis koloniale Kontinuitäten Oldenburg, Brot für die Welt Oldenburg; Cine k Oldenburg, CMC, DeKol Netzwerk Nordwest; Evangelische Erwachsenenbildung Oldenburg, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V.; Koordinationsstelle Kirche und Gesellschaft der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg; Ökumenisches Zentrum Oldenburg; Seebrücke Oldenburg; ZFG und Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg