Israel / Deutschland
TANZMAINZ
Promise von Sharon Eyal
Sharon Eyal ist als Choreografin weltweit gefragt und für viele ist ihre unverkennbare Handschrift geradezu ikonisch. Vom Ensemble verlangt sie tänzerisch Außerordentliches, kombiniert Ballettanklänge mit elektronischer Musik.
Das Oldenburger Publikum hat ihr »Plafona«, das sie hier 2012 kreierte, noch gut in Erinnerung. Die Arbeit mit der damaligen Tanzcompagnie OL unter der Leitung von Honne Dohrmann war Eyals erste Arbeit mit einer deutschen Company. Bei tanzmainz folgten »Plafona Now«, das auch international höchst erfolgreichen »Soul Chain« und 2021 »Promise«. Sharon Eyals dritte Uraufführung mit tanzmainz ist die konsequente Weiterentwicklung ihres virtuosen Könnens. Mehr als sechs Wochen lang hat die in Jerusalem geborene Choreografin mit diesmal sieben Tänzer:innen in einem äußerst intensiven Prozess zusammengearbeitet. Dabei hat sie das komplexe Ineinandergreifen von Disziplin und Hingabe, diese magische Formel des Tanzes, auf die Spitze getrieben.
Auf der Bühne eine Gruppe von Menschen, die unabwendbar miteinander verbunden, manchmal sogar ein einziger Körper sind. Gestalten in einer Schattenwelt, einander ausgeliefert, Enge und Liebe, Nähe und Sehnsucht, Ekstase und Einsamkeit, alles scheint zu verschwimmen und ist doch in kostbaren kurzen Augenblicken klar und deutlich erkennbar. Sharon Eyals neuestes Werk ist das Ergebnis einer permanenten Reduktion aller Mittel. Mehr noch als ihre vorherigen Stücke ist »Promise« wie ein Traum, nahezu unwirkliche Bilder verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind, nicht ohne sich in das Gehirn der Betrachter:innen eingebrannt zu haben. Knapp 50 Minuten als Kondensat der Ewigkeit.



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