Deutschland / Ukraine
HAMBURGER KAMMERBALLETT
Floating Spaces
Das Hamburger Kammerballett wurde im Sommer 2022 gegründet, um Tänzer:innen zu unterstützen, die ihre Heimat in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine verlassen mussten. Die Compagnie möchte ihnen einen Neubeginn in Deutschland ermöglichen und sie dabei unterstützen, Erlebtes künstlerisch aufzuarbeiten. Für den künstlerischen und choreografischen Leiter Edvin Revazov ist das Hamburger Kammerballett ein Herzensprojekt, mit dem er Gemeinschaft, Zusammenhalt und Solidarität stärken möchte.
In »Floating Spaces« widmen sich acht Tänzer:innen der philosophischen Erforschung der Figur des »No-Faces«, einer Verkörperung des menschlichen Geistes in seiner ursprünglichsten Form. Zunächst verschleiert und rätselhaft in der Unschuld der Kindheit hat er eine unbestimmte Präsenz und kann nach Belieben verschwinden und wiederauftauchen. Dieser Geist ist, wie »No-Face«, ein Spiegel, der die Welt ums uns herum reflektiert. Er löst eine Faszination aus für die menschliche Welt und ihre unendlichen Möglichkeiten. Er treibt uns an zu konsumieren, zu erleben und uns auf alles einzulassen, mit dem wir konfrontiert werden. Musikalisch wird mit Klavier und E-Gitarre die Olivaer Orgel-Tabulatur aus dem 17. Jahrhundert neu interpretiert und durch raffinierte Toneffekte ergänzt, die durch Mikrofone an den Tänzer:innen erzeugt werden.
Die sechs Ensemblemitglieder des Hamburger Kammerballett aus Kharkiv, Lviv, Donetsk, Kryvyi Rih und Kyjiw tanzen gemeinsam mit zwei Gasttänzern des Hamburg Ballett, von denen einer aus Kyjiw stammt.
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