Hinrich Horstkotte
Der Berliner Bühnenbildner und Regisseur Hinrich Horstkotte, Jahrgang 1972, war zunächst Marionettenspieler, bis er von 1992 bis 1998 Bühnenbild und -kostüm sowie Dramaturgie an der Akademie der Bildenden Künste in München studierte, zunächst bei Ekkehard Grübler, dann bei Karl-Ernst und Ursel Herrmann, für die er in Baden-Baden, Salzburg, Innsbruck, Amsterdam und Genf auch als Regieassistent arbeitete.
Mit dem Diplom wurde er 1998 auch mit dem Debütantenpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet.
Schon während des Studiums begann er, als freischaffender Bühnenbildner und Regisseur zu arbeiten.
Als Bühnen- und Kostümbildner debütierte er 1994 in Görlitz und arbeitete für die Biennale für Neue Musik, München, die Opernhäuser in Chemnitz, Detmold, Nürnberg und für die Ludwigsburger Schloßfestspiele.
In über 80 Produktionen für Oper, Schauspiel und Puppentheater hat er, überwiegend in eigener Ausstattung, Regie geführt. So inszenierte er seit seinem professionellen Regie-Debüt in Dortmund 1999 an den Opernhäusern von Augsburg, Berlin (Staatsoper), Bremerhaven, Chemnitz, Dessau, Detmold, Freiberg, Halberstadt, Hof, Meiningen, Krefeld/Mönchengladbach, Oldenburg, Radebeul, Saarbrücken, Ulm, in Rheinsberg , am Nanfong-Theatre in Taipeh, der Jyske Opera Aarhus, dem Tiroler Landestheater Innsbruck und an der Volksoper Wien sowie am Salzburger Marionettentheater.
Besonders gern widmet er sich der Barockoper und hat hier am Grand Théâtre Luxembourg, dem Concertgebouw Brugge, beim NDR in Hamburg, beim Berliner Zeitfenster-Festival und mehrfach bei den Musikfestspielen Potsdam, Bayreuth Barock und den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik inszeniert. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Rinaldo Alessandrini, Sergio Azzolini, Attilio Cremonesi, Jos van Immerseel und Enrico Onofri zusammen.
Von der Zeitschrift "Opernwelt" wurde er mehrfach als "Bühnen- bzw. Kostümbildner", aber auch als "Regisseur des Jahres" nominiert. Nominiert war er ebenfalls für den ersten österreichischen Musiktheaterpreis „Goldener Schikaneder“ und erhielt Theaterpreise mehrerer Städte.
Im Januar 2024 erhielt seine Meininger Inszenierung von Bizets Oper „Ivan IV.“ in Amsterdam den „Oper! Award“ für die Beste Wiederentdeckung.
Er hatte Lehraufträge an der Universität der Künste Berlin für szenische Darstellung, sowie an der Technischen Universität für Bühnen- und Kostümbild inne und unterrichtete am Internationalen Opernstudio der Deutschen Staatsoper Berlin und bei der Lotte-Lehmann-Akademie in Perleberg.
Nach „Rigoletto“ und „Rusalka“ ist „Peter Grimes“ seine dritte Inszenierung am Oldenburgischen Staatstheater.