Mavin Khoo
Zwei Duette und ein Zwischenfilm über gebrochene Herzen und zwischenmenschliche Beziehungen zu Gott
Bei den Internationalen Tanztagen 2019 zeigte Mavin Khoo die international gefeierte Choreografie MAN TO MONK - Part 1 – MAN, vom Oldenburger Festival koproduziert. Das Konzept des geplanten zweiten Teil, für die ausgefallenen Internationalen Tanztage 2021 fest eingeplant, hat sich während der erzwungenen Pause durch die Pandemie grundlegend geändert. Mavin Khoo zeigt nun MAN [or] GOD, ein sehr intimes Resümee seines Tänzerlebens. Khoo, in Malaysia geboren, lebt in London und oszilliert zwischen westlicher und östlicher Tanzwelt. Er studierte Bharatanāṭyam beim legendären Tanzmeister Padma Shri Adyar K. Lakshman in Indien, Cunningham - Technik in den Cunningham - Studios in New York und klassischem Ballett. Als etablierter Tänzer und Choreograf hat er u.a. mit Wayne McGregor und Akram Khan zusammengearbeitet. In Akram Khans Londoner Compagnie arbeitet er auch als Ballettmeister. Khoo ist einer der wenigen männlichen tourenden Bharatanāṭyam – Solisten. MAN [or] GOD ist das Tagebuch eines Lebens als reifer queerer Mann im urbanen London. Zuvor zeigt Mavin Khoo ein BHARATANATYAM-Solo mit einem Ensemble indischer Musiker.
MAN [or] GOD
A DANCE CONFESSION
Deutschland-Premiere
Künstlerische Leitung: Mavin Khoo
Choreografien: Joy Alpuerto Ritter / Film von Maxime Dos / Akram Khan
Creative & Music Direction: Gideon Berger
empfohlen ab 18 + wegen harter Spreche und Themen sexueller Natur
Mi 22. März 2023 | 18.30 – 20 Uhr | Exerzierhalle
Do 23. März 2023 | 20 – 21.30 Uhr | Exerzierhalle
Fr 24. März 2023 | 21.30 – 23 Uhr | Exerzierhalle
I’ve asked, called, urged, seduced God to make love to me
And in the dances of my imagination
I am Man
I am Woman
I am Neither
I am Both
I am Queer
(Mavin Khoo)
MAN [or] GOD beinhaltet zwei Duette und einen Zwischenfilm. Es ist ein tänzerisches Bekenntis des internationalen Tanz Künstlers Mavin Khoo. Ein gebrochenes Herz steht im Mittelpunkt dieser Geschichte. Khoo navigiert zwischen seiner Beziehung zu Gott und seiner Identität als queerer südasiatischer Mann in London.
Das erste Duett, choreografiert von Joy Alpuerto-Ritter, ist eine persönliche Liebeserklärung. Verlangen und emotionale Bindung, die spielerisch und zärtlich sind, werden zu einem manipulativen Machtspiel, das in Verlust und Herzschmerz gipfelt. Joy Alpuerto-Ritter, geboren 1982 in Los Angeles, ist eine in Berlin lebende Tänzerin und Choreografin. Sie tanzte in der Akram Khan Company, 2011 auf Michael Jacksons Immortal World Tour und im Cirque du Soleil. Ihre Leidenschaften sind neben Modern Dance, Hip-Hop, Breakdance und Voguing.
Das zweite Duett MUD OF SORROWS – TOUCH, neu interpretiert von Akram Khan basierend auf einem seiner früheren Werke, präsentiert binäre Vorstellungen von Begierde, Sexualität und menschlichen Beziehungen, die von spirituellen Vorstellungen scheinbar weit entfernt sind. Doch gerade das Nebeneinander dieser gegensätzlichen Vorstellungen verankert die südasiatische Erfahrung zwischen Mensch und Gott. Akram Khan ist einer der berühmtesten und angesehensten zeitgenössischen Tanzkünstler. In etwas mehr als 19 Jahren hat er ein Gesamtwerk geschaffen, das einen wichtigen Beitrag zur Kunst im Vereinigten Königreich und im Ausland geleistet hat. Die Akram Khan Company ist ein Magnet für Weltklasse-Künstler aus verschiedenen Kulturen und Disziplinen. In der Vergangenheit hat er mit dem Chinesischen Nationalballett, der Schauspielerin Juliette Binoche, der Ballerina Sylvie Guillem, den Choreografen/Tänzern Sidi Larbi Cherkaoui und Israel Galván sowie mit der Sängerin Kylie Minogue gearbeitet. Khan und Khoo arbeiten seit vielen Jahren zusammen.
Der Zwischenfilm von Maxime Dos schlägt eine Brücke zwischen den beiden Duetten. Der Film interpretiert einen Text, den Mavin Khoo und Jack McMahon während des Lockdowns 2020 geschrieben haben. Der Filmemacher hat unter anderem für die Akram Khan Company, das English National Ballet, Malandain Ballet Biarritz, Martin Harriague (Tanztage 2023) und Jean-Claude Gallotta (Tanztage 2019) gearbeitet.



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