BALLETTCOMPAGNIE OLDENBURG
Die russische Komponistin Galina Ustvolskaya (1919-2006) wurde von der Kritik als „die Frau mit dem Hammer“ bezeichnet: In ihren Werken verwendete sie ungewöhnliche Instrumentierungen, Soundcluster, einige Stücke sind rau, nahezu brutal, aber immer mit Seele. Der französische Gastchoreograf Martin Chaix nimmt die musikalische Energie als Ausgangspunkt seiner Kreation und setzt dem Konzert von Ustvolskaya eine Komposition des Ukrainers Valentin Silvestrov gegenüber. Martin Chaix,1980 in Albi in Frankreich geboren, tanzte u.a. im Ballet de l’Opéra National de Paris, Leipziger Ballett und bei Martin Schläpfer im Ballett am Rhein. Als Choreograf arbeitete Chaix für das Leipziger Ballett, Ballett am Rhein, Ballett des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken u.v.a. Parallel zu seinen Tanzprojekten kreiert er auch Kurzfilme und ist als Fotograf tätig.
Regina van Berkel lässt sich in ihrer neuen Arbeit für die BallettCompagnie Oldenburg von dem Gefühl eines sich unvorhersehbar auftuenden Ereignisses mit einer sich jäh veränderten Wahrnehmung inspirieren. Ganz so wie John Adams die erste Begegnung eines Neuankömmlings an der Steilküste von Big Sur mit ihrer schwindelerregenden Höhe beschreibt, wo die Strömungen zerschellen und sich in einem langsamen, trägen Rhythmus von furchteinflößender Kraft brechen und damit einen zutiefst körperlichen und auf sehr komplexe Weise emotionalen Effekt hervorruft. Die Holländerin Regina van Berkel wurde bekannt als virtuose Tänzerin in William Forsythes Frankfurter Ballett, seit Jahren arbeitet sie international als freischaffende Choreografin.
Emotionen transportieren auch die Tangos von Astor Piazzolla, der die Harmonie dieses Tanzes musikalisch mit Mitteln des Jazz und nach seinen Vorbildern Igor Strawinsky und Béla Bartók zur Kunstmusik ausweitete. Antoine Jully kreiert zu dieser Musik im Spannungsfeld von Sehnsucht, Melancholie und Leidenschaft ein neues Ballett. Antoine Jully, in Paris geboren, ist seit 2014 überaus erfolgreicher Ballettdirektor und Chefchoregraf der BallettCompagnie Oldenburg am Oldenburgischen Staatstheater. Das Jahrbuch der Zeitschrift „tanz“ zeichnete ihn zweifach aus: In der Kategorie "Die hoffentlich die Zukunft bewegen" (2012) und als "Hoffnungsträger" (2013). Im Jahrbuch tanz für 2015/16 wurde er als einer der "Choreografen der neuen Generation" benannt und im Jahrbuch tanz 2018 als einer der "Tanzakteure mit den besten Aussichten" genannt. Seine BallettCompagnie Oldenburg wurde im Jahrbuch „tanz“ 2019 als "Kompanie des Jahres" nominiert.
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