Die Sinfoniekonzerte seiner zweiten Oldenburger Spielzeit eröffnet GMD Hendrik Vestmann mit einem musikalischen Blick über den Atlantik. George Gershwin ist mit gleich zwei Stücken vertreten: mit der ,Cuban Overture‘ voller südamerikanischer Rhythmen und mit der bekannten ,Rhapsody in Blue‘, einer frühen Symbiose von Jazz und Sinfonik. Gershwin schrieb dieses Werk 1924 zunächst für zwei Klaviere und ließ es dann von Ferde Grofé orchestrieren. Für Grofé wiederum war diese Arbeit die Initialzündung dafür, sich künftig verstärkt eigenen Orchesterwerken zu widmen. Bereits ein Jahr später entstand seine ,Mississippi-Suite‘, die Episoden entlang des Flusslaufs schildert.
Das ,Warsaw Concerto‘ schrieb der britische Komponist Richard Addinsell 1941 für den Film ‚Dangerous Moonlight‘ in bester Rachmaninoff- Manier. Dort ist es das Werk eines polnischen Komponisten, der in den Wirren des 2. Weltkriegs eine amerikanische Reporterin heiratet und sein Konzert eng mit dem gemeinsamen Schicksal verknüpft: „It’s the story of us in Warsaw, of us in America.“
Eine durch und durch amerikanische Liebesgeschichte schrieb Leonard Bernstein Mitte der 1950er-Jahre mit der ,West Side Story‘: einer New Yorker Adaption des Romeo-und-Julia-Stoffes mit tödlichem Ausgang, aber unsterblicher Musik. Mit der Suite ,Symphonic Dances‘ aus den bekanntesten Nummern des Musicals bereicherte Bernstein 1961 zudem das Konzertrepertoire.